Zwilling Pro Kochmesser Test: Qualität, Preis & Vergleich

Zwilling Pro + Professional S

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Zwilling Pro Kochmesser im Test: Traditionelles Küchenmesser für Einsteiger und Profis im Vergleich zum Zwilling Professional S Messer
Das Zwilling Pro Kochmesser zählt zu den beliebtesten Küchenmessern für ambitionierte Hobbyköche und Profis gleichermaßen. Hergestellt in Solingen, der bekannten Messerstadt, vereint es traditionelle Handwerkskunst mit modernem Design und hoher Funktionalität. Die präzise geschmiedete 20 cm Klinge bietet optimale Kontrolle und Vielseitigkeit bei der Zubereitung verschiedenster Lebensmittel – vom feinen Kräuterschneiden bis zum Zerteilen von Fleisch. Wer auf der Suche nach einem langlebigen, hochwertigen und ergonomisch gestalteten Küchenmesser ist, trifft mit dem Zwilling Pro Messer eine ausgezeichnete Wahl. In diesem Testbericht und Review zeigen wir, warum sich der Kauf lohnt, wie sich das Messer im Küchenalltag bewährt und welche Unterschiede im Vergleich zum Zwilling Prefessional S bestehen.

Das Zwilling Pro Kochmesser ist Teil der Messerserie von Zwilling Solingen (Modell-Nr. 38411-200-0 bzw. 38411-201-0) und zählt zu den Klassikern in vielen Küchen. Um sicherzugehen, dass es sich um ein echtes Zwilling Original Kochmesser handelt, wurde das Messer mit der 20 cm langen Klinge bewusst bei einem kleinen autorisierten Fachhändler gekauft.

Ziel des Kaufs war es, als Anfänger den Einstieg in die Welt des ambitionierten Kochens und der professionellen Lebensmittelzubereitung zu finden – mit einem hochwertigen und langlebigen Werkzeug an der Seite. Ob das traditionelle Zwilling Pro Küchenmesser diesem Anspruch gerecht wird, wie es sich im Küchenalltag schlägt und ob die vielgerühmte Zwilling Qualität auch heute noch überzeugt, erfahrt ihr in diesem Erfahrungsbericht.

Vor dem Kauf: Das richtige Kochmesser auswählen

Vor dem Kauf meines ersten hochwertigen Kochmessers habe ich intensiv recherchiert und mich in diversen Foren sowie Kaufberatungen informiert, um einen Fehlkauf zu vermeiden. Dabei tauchte der Name Zwilling Solingen immer wieder auf – neben anderen bekannten Herstellern wie Wüsthof, Friedr. Dick, Burgvogel und den Herder Windmühlenmessern.

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Um die Auswahl einzugrenzen, habe ich mir klare Kriterien gesetzt:

  • Klinge ohne Kropf bzw. Bart,
  • eine geschmiedete Klinge (keine gestanzte),
  • deutscher Messerhersteller,
  • Griff aus POM-Kunststoff (pflegeleicht und formstabil)
  • traditionelle Klingenform
  • und ein Preislimit von maximal 80 Euro – ideal für Einsteiger und Anfänger, ohne direkt zu viel Geld auszugeben.

Obwohl die Herder Windmühlenmesser in vielen Foren gelobt werden, fielen sie für mich aufgrund der mangelnden Griffverarbeitung durch. Zwar überzeugt Herder mit feinem Dünnschliff und exzellenter Schneidleistung, doch die allgemeine Verarbeitungsqualität – insbesondere bei Griffstücken, Nieten und Übergängen – konnte mich nicht überzeugen.

Auch Wüsthof und Burgvogel schieden nach genauer Prüfung aus, da sie jeweils eines oder mehrere meiner Kriterien nicht erfüllten. Am Ende blieb das Zwilling Pro Küchenmesser mit traditioneller Klingenform als Favorit übrig. Es passte nicht nur ins Budget, sondern überzeugte durch eine hochwertige, geschmiedete Klinge, gute Balance und den ergonomischen Griff aus POM.

Besonders gefallen hat mir der sauber geschliffene Übergang zwischen Klinge und Griff – dieser sieht nicht nur edel aus, sondern sorgt auch für ein angenehmes Greifgefühl im Pinch-Grip, der bevorzugten Technik vieler Profiköche. So lag das Messer von Anfang an gut in der Hand – ein wichtiges Kriterium für ein Messer, das täglich zum Einsatz kommt.

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Zwilling Kochmesser: Design & Material

Das Zwilling Kochmesser hat das klassische Drei-Nieten-Design mit schwarzem Griff. Die klassische Kochmesser Optik ist eigentlich jedem bekannt. Mir gefällt es sehr gut. Mir hätte natürlich auch das klassische Nieten-Design aus Holz bzw. aus Steineiche wie z.B. das Zwilling Pro aus der Cornelia Poletto Serie sehr gut gefallen, doch die Steineiche ist deutlich teurer gewesen und der Schriftzug „Poletto“ direkt auf der Klinge war auch nicht mein Fall. Hinzu kommt, das Holzgriffe nicht in die Spülmaschine gehören und immer von Hand gereinigt werden sollten.

Ansonsten verbindet das Zwilling Pro Kochmesser Tradition mit Moderne. Das klassische, schwarze Nieten-Design, die eisgehärtete Friodur Klinge aus gewalztem Stahl und der weiche Übergang von Griff zu Klinge. Das Zwilling Pro traditionell ist optisch ein wirklich gelungenes Kochmesser. Das Messer ist gut ausbalanciert. Das Gleichgewicht ist am Griffanfang, etwa dort wo die schwarzen Griffstücke anfangen. Damit ist ein dauerhaftes und ermüdungsfreies Arbeiten mit dem Kochmesser gewährleistet.

Zwilling Friodur Stahl

Leider macht Zwilling ein Geheimnis um seinen Klingenstahl. Sie nennen ihren Klingenstahl einfach nur Friodur. Im Netz findet man den Hinweis, dass es sich um Solinger Standardstahl handelt, der auf 55-58 HR (Hardness Rockwell, Härte nach Rockwell) gehärtet wird. Die Fachbezeichnung für diesen Solinger Stahl ist 1.4116 oder X50CrMoV15. Kein schlechter Stahl, aber auch nicht außerordentlich gut.

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Vergleich Zwilling Pro und Zwilling Professional S

Vor dem Kauf des Zwilling Pro Kochmessers sind mir auch die Messer der Zwilling Professional S Serie aufgefallen. Häufig werden die Serien Pro und Professional S verwechselt, da sie sich sehr ähnlich sehen. Sie sind im Prinzip die gleiche Serie, nur hat die Zwilling Pro Serie eben keinen Kropf / Bart am Klingenende, einen angenehmen Übergang zwischen Klinge und Griff und etwas andere Griffstücke. Die Klingenform ist absolut gleich.

Die Pro Serie ist aus meiner Sicht die deutlich hochwertigere Serie von Zwilling. Warum so wenige die Pro Serie kaufen und stattdessen die Professional S Serie kaufen ist mir ein Rätsel. Die Pro Serie kann durch die angenehmere Klingengeometrie sehr leicht selbst geschliffen werden. Messer mit Kropf / Bart lassen sich nicht so einfach auf einem Schleifstein schleifen und mit der Zeit, wenn die Klinge mal etwas abgetragen ist, hat man das Problem mit dem überstehenden Kropf / Bart. Den muss man dann separat wegschleifen und das kostet auch wieder Geld wenn man es professionell machen lässt oder viel Zeit, wenn man es selbst wegschleifen muss. In jedem Fall ist der Kropf / Bart eine unnötige Eigenschaft, die man an einem Messer nicht braucht. Und nicht zu vergessen, erst der Übergang zwischen Klinge und Griff macht das Zwilling Pro zu einem echten Handschmeichler.

Hier ein Vergleich der drei Küchenmesser – Zwilling Pro, Zwilling Pro traditionell und Zwilling Professional S:

Vergleich: Zwilling Pro - Pro traditionell - Professional S
Vergleich: Zwilling Pro – Pro traditionell – Professional S

Zwilling Pro Küchenmesser im Einsatz

Durch das gut ausbalancierte Gleichgewicht des Kochmessers liegt das Zwilling Pro sehr gut in der Hand. Es wird vom Zwilling Werk sehr scharf ausgeliefert. Die ersten Schneidversuche gehen natürlich wie Butter durch das Schneidgut. Das hat aber erst mal nichts zu sagen. Es kommt nämlich auch darauf an, wie lange die Klinge ihre Schärfe behält.

Das schreibt Zwilling zum Pro Traditionell:

• FRIODUR® eisgehärtete Klinge für besonders lange Haltbarkeit der Schneide und Korrosionsbeständigkeit.
• Rostfreier Spezialstahl, ZWILLING Sonderschmelze: Diese Messer sind stabil, korrosionsbeständig und zugleich flexibel.
• SIGMAFORGE® Messer – aus einem Stück geschmiedet
• V-Edge Abzug: Der zweistufige V-Edge-Abzug sorgt zusätzlich für lang anhaltende Schärfe und bietet so eine dauerhaft hohe und präzise Schneidleistung.
• Ergonomischer Griff aus Kunststoff mit Drei-Nieten Design: Für ermüdungsfreies und sicheres Arbeiten mit dem Messer.

Die Zwilling Friodur Klinge behält ihre Schärfe recht lange und sie lässt sich auch sehr leicht nachschärfen (400 / 1000 Schleifstein). Das ist besonders für ungeübte Messerschleifer wichtig.

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Zwilling Pro Küchenmesser im Qualitätscheck: Verarbeitungsmängel am Griff enttäuschen

Das Zwilling Pro traditionelle Kochmesser habe ich gründlich getestet – und leider musste ich feststellen, dass selbst ein renommiertes Traditionsunternehmen wie Zwilling Solingen nicht immer den eigenen Qualitätsansprüchen gerecht wird. Bei einem Küchenmesser in dieser Preisklasse sollte die Verarbeitung ohne Kompromisse stimmen – insbesondere, wenn man bedenkt, wie oft Zwilling Messer in Kaufberatungen empfohlen werden. Die Erwartung: hochwertige Qualität, die überzeugt.

Geliefert wurde ein originales Zwilling Pro Kochmesser aus Solingen. Die Klinge war einwandfrei, scharf und sauber verarbeitet – doch der Griff offenbarte deutliche Mängel. Die Griffstücke aus schwarzem POM-Kunststoff wiesen sichtbare Schleifspuren, Kanten und einen unsauberen Abschluss auf. Besonders störend: Am Griffende stand der Erl wenige Millimeter über, was bei einem industriell gefertigten Messer schlicht nicht akzeptabel ist. Solche Verarbeitungsfehler hätte ich bei einem Messer mit Holzgriff eher nachvollziehen können – aber bei POM, einem formstabilen Kunststoff, ist das schlichtweg Pfusch.

Ich kontaktierte daraufhin den Zwilling Kundenservice, der schnell und freundlich reagierte. Mein Messer wurde anstandslos ausgetauscht. Doch das Ersatzmesser wies exakt die gleichen Verarbeitungsfehler am Griff auf. Zunächst vermutete ich, versehentlich das gleiche Messer zurückerhalten zu haben. Zwilling bestätigte jedoch, dass es sich um ein neues Exemplar handelte.

Nach interner Prüfung stellte sich heraus: Der Mangel ist serienbedingt. Offenbar betrifft dieser Produktionsfehler alle Zwilling Pro Kochmesser mit traditioneller Klingenform – mehr oder weniger stark ausgeprägt. Laut Zwilling sei dies bisher keinem Kunden aufgefallen, Beschwerden habe es dazu noch nicht gegeben. Für mich war die Enttäuschung groß – denn das Messer war bereits Ende 2017 gekauft worden, und der Fehler bestand auch bei erneuter Kontaktaufnahme Anfang 2019 weiterhin.

Eine Lösung bot der Kundenservice nicht wirklich an: Statt eines hochwertigen Ersatzmessers aus einer besseren Serie wollte Zwilling lediglich einen Umtausch in ein günstigeres Modell aus der Zwilling Four Star Serie anbieten – mit schlechteren Eigenschaften. Das empfand ich als nicht kundenfreundlich und habe das Angebot abgelehnt.

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Fazit zum Zwilling Pro Kochmesser – gute Klinge, aber enttäuschende Erfahrung

Nach dem Kontakt mit dem Zwilling-Kundenservice Anfang 2019 und der erfolglosen Reklamation des Messers steht fest: Zwilling hat ein Problem mit der Qualitätssicherung dieser Messer-Serie. Der Grund ist ein gravierender Mangel – ein fehlerhafter Griff – der selbst nach mehreren Versuchen nicht zufriedenstellend gelöst wurde.

Die hohen Erwartungen an Zwilling Solingen bezüglich Qualität und Verarbeitung wurden enttäuscht. Die Klinge des Zwilling Pro Messers ist zweifellos scharf, präzise und ergonomisch – sie kann im mittleren bis hohen Preissegment durchaus überzeugen. Im direkten Vergleich zur Zwilling Professional S Serie ist die Pro-Serie zudem die bessere Wahl.

Leider trübt die mangelhafte Endkontrolle das Gesamtbild massiv. Trotz guter Klinge kann man den Kauf des Zwilling Pro Küchemessers nur bedingt empfehlen – zumindest solange Zwilling seine Qualitätskontrolle nicht verbessert – da hilft auch kein freundlicher, aber wenig lösungsorientierter Kundenservice.

Als Nachfolger für das Zwilling Pro habe ich mich für das Dick 1905 Kochmesser mit 21 cm Klinge entschieden – eine hochwertige Alternative, die dem Zwilling Pro in Design und Funktionalität ähnelt, aber durch eine spürbar bessere Verarbeitungsqualität überzeugt.

 

Gesamtbewertung: Zwilling Pro Kochmesser

★★★★★★☆☆☆
7 von 10 Sternen

 

Wie zufrieden seid ihr mit der Zwilling Pro Messer-Serie? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren!


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4 Kommentare

  1. Kochmesser gehören NIE in die Spülmaschine, weil der mit dem Wasser umgewälzte Schmutz, der für die Reinigung in der Spülmaschine entscheidend verantwortlich ist, jede noch so scharfe Klinge zerstört. Wer sich nur im Ansatz mit Messern beschäftigt, sollte das Wissen: der Grat, der „ganz nett“ von „SCHARF!“ unterscheidet, ist nur einige 1/10 mm stark und geht in der Spülmaschine sofort kaputt.

    Zu dem Test: wir reden hier von einem Messer von 60-70 E, das aus einem Stück geschmiedet ist und in Deutschland gefertigt wird. Wer soll denn da noch den Griff von Hand passend schleifen? Ich habe die 1791 Serie als Block, da findest Du keinen einzigen Grat und keinen so so kleinen Überstand, aber die Kosten halt auch ein Vielfaches der Pro-Serie. Man muss auch mal die Kirche im Dorf lassen. Wer etwas zu meckern sucht, wird auch etwas finden.

    PS: die Serien „Four Star“ und „Pure“ haben gegossene Griffe, da steht nichts über. Der Stahl dürfte identisch sein

  2. Hallo,
    Wenn ein Messer eine Holzgriffschale hat, gehört er nicht in die Spüllmaschine, das ist richtig. Und genauso ist es auch wenn der Griff aus z.B. POM Material gemacht ist.
    Im Endeffekt ist es nicht als Kauf Kriterium zu betrachten.

  3. Hallo, ist dieser Fehler mit den nicht passenden Griffschalen mittlerweile behoben? Ich hatte dieses Messer aus den gleichen Kriterien heraus schon als mein neues/erstes Kochmesser gesehen. Und dann so eine Enttäuschung!

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