ARD + ZDF wollen Nutzer von Youtube zurückerobern
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ARD und ZDF wollen stärker gegen hochgeladene Youtube Videos ihrer eigenen Sendungen (z.B. heute show) durch fremde Nutzer vorgehen. Seit dem Sommer 2016, als man diesen Entschluss medienwirksam ankündigte (Süddeutsche Zeitung: Illegale Mitschnitte auf Youtube verfälschen die Quote der Sender), hat sich aber noch nicht allzu viel getan. Wenn man aktuell nach Sendungen von ARD und ZDF sucht, auch neueren Datums, bekommt man immer noch unzählige Videos auf Youtube zur Ansicht angeboten. Natürlich sind die meisten Videos nicht von ARD und ZDF selbst auf Youtube hochgeladen worden.
Im Dezember 2016 hat das ZDF nochmal nachgelegt, um die Ernsthaftigkeit dieses Themas zu unterstreichen (Focus.de – Schonfrist ist abgelaufen: ZDF lässt beliebte Show bei YouTube löschen und Media.de – Schluss mit lustig, aber das mit Humor: So witzig sperrt die „heute show“ YouTuber aus).
Mit einem auf lustig gemachten Video und viel Humor will das ZDF an die Youtuber appellieren. Leider wurde das Video, wie so oft, wieder vom Öffentlich-rechtlichen Rundfunk gelöscht.
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In der Infobox des Videos heißt es:
Liebe Leute, wir freuen uns sehr über die große Nachfrage nach unserer Sendung – das Problem ist: Rechte für Drittplattformen wie Youtube sind eine ganz andere Nummer als Rechte für eine Mediathek, die wir selbst betreiben. Das betrifft vor allem die vielen Clips von anderen Fernsehsendern (ARD, RTL…), für die wir hier schlicht keine Nutzungsrechte haben.
Wenn also das ARD oder ZDF kurze Clips von privaten Sendern für ihre Sendungen benutzen und keine Genehmigung haben diese Sendungen außerhalb der Mediathek online zu stellen, dann kann das den öffentlich rechtlichen Sendern total egal sein was irgendwelche Nutzer machen. Die Abmahnanwälte der privaten Sender werden sich um das Problem kümmern, dazu braucht es keine Schützenhilfe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Es werden einfach fadenscheinige Gründe von ARD und ZDF angeführt um einem ganz anderen Problem Herr zu werden. Das ZDF suggeriert dem Nutzer das es ihnen aufgrund fehlender Rechte nicht möglich ist Sendungen online zu stellen. Gleichzeit wird aber in der Süddeutschen Zeitung darüber gejammert das die Nutzer nicht die Mediathek benutzen und man nicht sehen kann wie die Einschaltquoten der jeweiligen Sendungen sind und das sich manch ein Youtuber mit den hochgeladenen Videos der ARD und ZDF ein kleines Nebeneinkommen schafft.
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Im Artikel der Süddeutschen Zeitung wird auch gesagt, man wolle nicht mit der Keule vorgehen. Dieses wilde Umherschlagen von Aussagen ist aber auch nicht hilfreich.
Es sind Zuschauer, die der Heute-Show in ihrer offiziellen Bilanz fehlen …
Seit wann unterliegen die öffentlich rechtlichen Sender irgendwelchen Einschaltquoten und was hat es mit den „offiziellen Bilanzen“ auf sich? Der Staatsrundfunk, der von den Bürgern des Landes finanziert wird, würde auch weiterhin die GEZ Gebühren eintreiben lassen, uabhängig ob die Sendung von 100 Zuschauern oder 20 Millionen Zuschauern gesehen wurde.
Wie hoch genau der Schaden ausfällt, weiß Eckart Gaddum nicht. „Das lässt sich nicht genau beziffern, aber wir gehen natürlich davon aus, dass Zugriffe auf Youtube die Nachfrage nach demselben Angebot in der ZDF-Mediathek schmälern“, sagt der Leiter der ZDF-Hauptredaktion Neue Medien. Illegale Uploads sind ein Problem für viele Sender, besonders aber für die öffentlich-rechtlichen.
Von welchem Schaden ist hier die Rede und vor allem wem soll dieser entstanden sein?
Wenn, dann kann der Schaden ja nur dem Bürger entstanden sein. Jedoch freut sich der Bürger bestimmt auch über den längeren Zugriff auf solche Sendungen auf anderen Video-Portalen, da die öffentlich-rechtlichen Sender oft ihre Sendungen nur für 1-2 Wochen bereit stellen und viele Probleme mit der bildlichen Darstellung der hochmodernen Mediatheken dieser Sender auf ihren Computern haben.
Nicht nur, weil sie massiv die Quotenbilanz verzerren, sondern auch, weil so mancher Hochlader sehr offensichtlich Geld mit den „ausgeliehenen“ Inhalten verdient …
OK, ARD und ZDF wollen also nicht das man sich an ihren Sendungen bereichert. Das heißt, das man bei den hochgeladenen Videos Werbung schaltet. Das ist wohl das einzige Argument, welches bei näher Betrachtung Sinn ergibt. Wie sieht es aber mit Videos ohne Werbung aus?
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Hier ist die Antwort sehr einfach. Dazu muss man, wie oben schon erwähnt, einfach nach aktuellen Sendungen der öffentlich-rechtlichen Programme suchen und wird auch meistens mit den Sendungen fündig.
Im Prinzip betreibt der öffentlich-rechtliche Rundfunk nichts halbes und nichts ganzes. Mal werden Sendungen gelöscht, mal werden sie drin gelassen. Es fehlt das einheitliche Vorgehen, eine klare Haltung den Nutzern gegenüber. Entweder überlässt man Youtube den Nutzern oder man reist das Ruder an sich und lässt alle Videos löschen, unabhängig von ihrer Popularität oder Monetarisierung.
Im übrigen sollte der öffentlich-rechtliche Rundfunk alle jemals produzierten Sendungen online frei zur Einsicht für jeden Nutzer stellen. Das ist transparent und Bürger- und Zuschauerfreundlich. Bezahlt wurden die Sendungen schließlich vom Bürger, also kann man dem Bürger auch diese zur jederzeitigen Einsicht zu Verfügung stellen!
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