Handytarife: Diese Verbesserungen sind dringend nötig

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Verbesserungen für den deutschen Festnetz- und Mobilfunkmarkt: Was sich jetzt ändern muss
Trotz spürbarer Fortschritte in der deutschen Telekommunikationslandschaft, sei es durch den flächendeckenden Glasfaserausbau oder den verbesserten 5G-Empfang, bleiben viele grundlegende Probleme für Verbraucher ungelöst. Insbesondere die Preisgestaltung und vertragliche Rahmenbedingungen von Handytarifen hinken dem technologischen Fortschritt deutlich hinterher. Es braucht eine neue, kundenfreundliche Ausrichtung des Marktes, die sich an realen Bedürfnissen orientiert: fair, transparent und kundenfreundlich.

Nationale Verbesserungen für den deutschen Festnetz- und Mobilfunkmarkt: Was sich jetzt ändern muss

1. SIM-Karten & eSims: Kundenfreundlichkeit beginnt bei der Basis

Dass für den Simkarten tausch oder die Nachbestellung einer SIM-Karte, sei es als physische Karte oder eSIM, teilweise hohe Gebühren fällig werden, ist nicht zeitgemäß. In anderen europäischen Ländern ist es längst üblich, dass die Ersatzsimkarte kostenlos angeboten werden. Deutschland sollte hier nachziehen und Service neu definieren: SIM-Karten sollten kostenfrei erhältlich sein, ganz gleich, ob durch Verlust, bei einem Umstieg auf eSIM, beim Wechsel in ein neues Endgerät oder einfach nur, weil sie defekt ist. Eine SIM verursacht keine bis kaum Kosten für den Anbieter. Hier Preise von bis zu 30 Euro zu erheben, ist unverschämt.

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2. Anschlussgebühren auf maximal 10 Euro begrenzen

Die sogenannte Anschlussgebühr, oft im Kleingedruckten versteckt, ist für viele Kunden eine ärgerliche Überraschung. Teils werden im Mobilfunk bis zu 40 Euro und im Festnetz z.B. von der Telekom bis zu 70 Euro verlangt, ohne dass der Service dahinter nachvollziehbar ist. Eine klare Forderung lautet daher: Maximal 10 Euro Anschlussgebühr, und zwar für alle Vertragskunden, egal ob Neukunde oder Bestandskunde (z.B. Umzug Festnetz).  Alles andere wirkt wie eine Abzockgebühr, die Verbraucher hinnehmen müssen.

3. Prepaid-Karten ohne Verfallsdatum: Freiheit für alle Nutzer

Viele Prepaid-Kunden erleben es regelmäßig: Wird über einen längeren Zeitraum kein Guthaben aufgeladen, wird die Karte gesperrt oder sogar gekündigt. Dieses Vorgehen ist unnötig und oftmals umständlich, da Kunden diese Karte mit Guthabenaufladungen am Leben halten, um sie dann irgendwann doch zu kündigen und sich das Guthaben auszahlen lassen. Teilweise wird hier sogar von Prepaid-Sparkonten gesprochen. Prepaid-Nutzer sollten entweder dauerhaften Zugang zu ihrem Anschluss erhalten, auch ohne ständig Guthaben nachladen zu müssen, nur um die SIM-Karte aktiv zu halten oder die Simkarten und Guthabengültigkeit von aktuell ca. einem Jahr muss auf mindestens fünf Jahre erhöht werden.

4. Vertragsverlängerung darf keine Preisfalle sein

Ein weiteres Ärgernis betrifft Bestandskunden im Festnetz- und Mobilfunkbereich. Wer seinen Vertrag unverändert verlängert, muss häufig mehr zahlen als zuvor – ohne Mehrleistung. Das ist weder nachvollziehbar noch fair. Es braucht eine gesetzliche Regelung: Der Preis bei unveränderter Vertragsverlängerung muss mindestens gleich bleiben – oder sinken.

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5. Mobilfunk als Festnetzersatz muss erlaubt sein

Mit der stetigen Verbesserung des Mobilfunks – insbesondere durch 5G – wird er zunehmend als Festnetzersatz interessant. Dennoch untersagen viele Anbieter die Nutzung ihrer Tarife in stationären Routern. Ein Anachronismus. Mobilfunktarife müssen frei nutzbar sein – auch als Internetzugang zu Hause. Verbraucher sollten selbst entscheiden, wie sie ihren Tarif einsetzen.

6. Tethering, VoIP und WLAN-Calls für alle und ohne Einschränkungen

Noch immer gibt es Mobilfunkanbieter, die Funktionen wie Tethering, Voice over IP oder WLAN-Calling beschränken oder gar verbieten – obwohl moderne Smartphones diese Dienste längst standardmäßig unterstützen. Für eine zeitgemäße Telekommunikation muss gelten: Alle Funktionen eines Tarifs müssen ohne Aufpreis nutzbar sein. Nur so entsteht echte Netzneutralität im Alltag.

Die digitale Zukunft braucht faire Regeln

Deutschland hat in puncto Infrastruktur wichtige Meilensteine erreicht, doch echte Digitalisierung endet nicht beim Netz – sie beginnt beim Nutzer. Damit Verbraucher den vollen Nutzen aus moderner Telekommunikation ziehen können, braucht es mutige politische Schritte, neue gesetzliche Rahmenbedingungen und vor allem: mehr Fairness im Umgang mit Kunden.

Jetzt ist die Zeit für eine neue Ära im deutschen Festnetz- und Mobilfunkmarkt: transparent, gerecht und zukunftsfähig.

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Internationale Verbesserungen: Warum deutsche Mobilfunktarife im Ausland noch lange nicht fair sind

Auch wenn Mobilfunknutzer in Deutschland von günstigen Inlandstarifen mit Allnet-Flats für Telefonie und SMS profitieren, zeigen sich beim Blick über die Landesgrenzen hinweg eklatante Schwächen. Sowohl regulatorisch als auch in der Preisgestaltung durch die Anbieter. Viele dieser Defizite sind nicht neu, aber nach wie vor ungelöst. Es ist Zeit, dass sich etwas ändert. Hier sind einige Punkte, die aus unserer Sicht dringend für deutsche Mobilfunkkunden verbessert werden müssen.

1. EU-weite Inlandspreise für Auslandsgespräche: Warum eigentlich nicht?

Die EU hat 2017 die Roaming-Gebühren im EU-Ausland abgeschafft, was ein Meilenstein im Mobilfunkmarkt darstellte. Doch wurde von der EU nur die Hälfte der Tarifgebühren reguliert: Wer aus Deutschland eine Nummer in Frankreich, Italien oder Spanien anruft, zahlt immer noch mehr als für ein Inlandsgespräch. Warum? Der Binnenmarkt sollte auch beim Telefonieren gelten. Minutenpakete oder Flatrates, die EU-weit nutzbar sind, wären ein logischer nächster Schritt. Es ist nicht nachvollziehbar, warum dies bisher nicht geregelt wurde.

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2. Fairness auch bei Gesprächen in Nicht-EU-Länder – Mobil gleich Festnetz

Ein weiteres Ärgernis: Wer aus Deutschland ein Mobiltelefon in einem Nicht-EU-Land anruft, zahlt meist deutlich mehr als für einen Anruf aufs Festnetz. Dabei ist der technische Unterschied längst nicht mehr relevant. Kostenstruktur und Preisgestaltung klaffen hier für dieselbe Leistung deutlich auseinander. Eine faire Lösung wäre, diese Gebühren anzugleichen, zumindest auf das Niveau der Festnetzanschlüsse.

3. Festnetz oder Mobil? Preisgleichheit bei internationalen Anrufen gefordert

Ein Anruf nach Kanada aufs Festnetz kostet deutlich weniger als ein Anruf auf ein kanadisches Handy. Doch warum? Für den Verbraucher ist diese Differenz nicht nachvollziehbar. Anbieter argumentieren mit höheren Terminierungsentgelten, doch der Kunde fragt sich berechtigterweise, warum er für die gleiche Leistung so viel mehr zahlen soll. Gespräche in ein Land, egal ob Festnetz oder Mobilfunk, sollten zum gleichen Tarif abgerechnet werden.

4. Weltweit erreichbar – ohne dafür zur Kasse gebeten zu werden

In vielen Ländern zahlt man als Mobilfunkkunde für eingehende Anrufe nichts. Deutsche Mobilfunkkunden im Ausland (nicht EU-Länder) dagegen oft schon. Gerade in den beliebten Urlaubszielen wie USA, Türkei oder auch Thailand werden deutsche Kunden zur Kasse gebeten. Doch weltweit sollte gelten: Wer angerufen wird, sollte nicht zahlen müssen. Eingehende Anrufe zu bepreisen ist ein Relikt aus den Anfängen des Mobilfunks und muss endlich begraben werden.

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5. Daten-Roaming weltweit: Zeit für klare Preisgrenzen

Ähnlich wie Anrufe früher, können Datenverbindungen außerhalb der EU schnell zur Kostenfalle werden. Preise von 7, 10 oder gar 20 Euro pro Megabyte sind keine Seltenheit. Eine ziemlich unverschämte Abzocke in Zeiten von Social-Media, Streaming und Cloud-Nutzung. Eine einfache Regelung könnte helfen: deutsche Mobilfunknutzer surfen im Ausland zu den gleichen Bedingungen wie in Deutschland. Wenn also in ihrem Vertrag z.B. 100 GB enthalten sind, können sie diese auch im Ausland weltweit verbrauchen. Anschließend gilt der Preis im Gastland plus ein fairer Aufschlag von 10 bis 20 % für den lokalen Anbieter. Das wäre fair, transparent und schützte vor bösen Überraschungen auf der Rechnung.

Mobilfunk über Ländergrenzen: Warum eine Reform überfällig ist

Es ist an der Zeit, dass die EU und Deutschland im Speziellen den internationalen Mobilfunk endlich zeitgemäß, fair und transparent regelt. Die Technik ist längst weiter und das Nutzungsverhalten hat sich verändert. Was fehlt, ist ein politischer und wirtschaftlicher Wille zur Vereinfachung. Einige gezielte Reformen könnten den Mobilfunk endlich ins 21. Jahrhundert katapultieren und Verbrauchern unnötige Kosten ersparen.


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